Text:Hansen Nahrung 1896
[I]
in Nordfriesischer Sprache.
––––
I. Der Geizhals
oder
der Silter Petritag.
Dritte Ausgabe.
II. Der glückliche Steuermann.
Ein Enkel des Geizhalses.
Zweite Ausgabe.
III. Lieder,
und andere Kleinigkeiten,
zur schuldlosen Unterhaltung.
Dritte Ausgabe,
von
J. P. Hansen
vormals Seefahrer, später Küster u. Dannebrogsmann
in Keitum auf Silt.
––––
Westerland-Sylt.
Druck von Fr. Roßberg.
[II]
Hönning tö haalin.
[III]
[IV]
[V]
––––
Von dem Gedanken beseelt, der Friesischen,
namentlich der Sylter-Friesischen Sprache einen
Dienst zu erweisen, aber auch um das Werk eines
Sylters und den nationalen Festtag der Sylter,
den Petritag, nicht in Vergessenheit gerathen zu
lassen, haben wir uns, unterstützt von der Sylter
Einwohnerschaft, entschlossen, eine neue dritte Auf-
lage des vorliegenden Werkes herauszugeben.
Dasselbe entspricht in seiner inneren Form nach
Inhalt genau der zweiten, 1833 in Sonderburg
gedruckten Auflage, nur haben wir neu hinzugefügt
das Bildnis des Verfassers, J. P. Hansen, sowie
dasjenige der Aufführenden des „Di Gidtshals, of
di Söl’ring Pid’ersdei“ in diesem Jahre und eine
Scene aus dem IV. Aufzug. Außerdem haben wir
die am Ende jeden Theiles angemerkten Fehler im
Text berichtigt.
[VI]
Indem wir für die Unterstützung, namentlich
auch Herrn Lehrer H. Cordt-Rantum für die
freundlichst übernommene Correktur des Werkes,
herzlich danken, hoffen wir, daß es allen Denen,
die sich dafür interessiren, eine willkommene Gabe
sein möge!
Sylt, im Herbst 1896.
Fr. Roßberg
[VII]
Vorbemerkungen
über meine Rechtschreibung für die Mund-
Durch Buchstaben und Zusammensetzungen der-
selben lernt das Auge sehen, was das Ohr hört.
Sind nun für das Auge so viele, aber auch nicht
mehrere Buchstaben vorhanden, als erforderlich, um
jeden Laut einer Sprache zu unterscheiden: so kann
eine Rechtschreibung entstehen, welche das Recht in
sich hat, und, selbst von Schwachmatikern, in wenigen
Stunden erlernt werden kann.
Müssen wir Ungelehrte die deutsche Rechtschreibung
zwar lassen, wie sie ist; so kann ich mich hier doch nicht
enthalten, einige Mängel derselben zu beleuchten, ehe
ich meine Rechtschreibnng für die Nordfriesischen Mund-
arten dem selbstdenkenden Publiko vorzulegen wage.
Ich mache bei den Selbstlautern den Anfang.
1) Das e soll oft wie ä lauten, z, B. Wer am
Vermögen schwer ist, der ist ein Herr, und wäre
er auch sonst ein Bär. Für das Ohr ist hier der
Laut von ä nicht nur in Bär, sondern auch in Wer,
schwer, Herr und er. Richtiger wäre also die
Rechtschreibung, wenn auch das Auge ä, statt e, vor
sich fände.
2) Umgekehrt soll das ä oft lauten wie e, z. B.
[VIII]
VIII
Sey gesellig und gefällig, wende jedoch Mund
und Hände immer zum ehrlichen Frieden. Das
ä in gefällig und Hände lautet für das Ohr
ebeu so, wie das geschärfte oder kurze e in ge-
sellig und wende. Allein die Herren Sprach-
lehrer sagen: Richte dich nach der Abstammung;
folglich soll das Auge auch hier eine andere Figur
sehen, als das Ohr hört.
3) Den langen oder gedehnten Laut eines Selbst-
lauters will man bald durch dessen Verdoppelung,
bald durch den Hauchlaut h, bald aber auch gar
nicht bezeichnet wissen, z. B· Jugend spare für die
Jahre der grauen Haare. Groß ist das Loos
und der Lohn des auf dem Thron sitzenden guten
Fürsten. Wo das gedehnte i von Rechtswegen nicht
ohne Dehnungszeichen zugelassen wird, da soll es
bald durch e, bald durch h und bald durch zwei
Dehnungszeichen bezeichnet werden, z. B. Glaubt
ihr mir, wir haben hier manches zweibeinige
Thier oder Vieh ohne Federn.
4) Der auf einen kurzen oder geschärften Selbst-
lauter folgende Mitlauter soll bald zweimal, bald
aber nur einmal stehen, z. B. Wann kann man
an Gott mit Vergnügen denken?
5) Nicht nur der Selbstlauter E, sondern auch
der Selbstl. A, hat in den mir bekannten Sprachen
einen tief- und einen flachgedehnten Laut, z. B.
(Dänisch:) Man har Hatte af Hare Haar. In
[IX]
Man, Hatte und af hört man das geschärfte,
in har und Hare das flachgedehnte und in:
Haar das tiefgedehnte A. (Deutsch:) Mein
Vater hat asiatische Waare. Einige Deutsche
würden dem a in jedem Wort dieses Beispiels den
tiefged., andere den flachged. Laut geben, und
eine dritte Parthei würde in hat das tiefged.,
aber in Vater, Waare und vielleicht auch in
asiatische das flachged. a hören lassen. Wer
hier Recht habe, das sollten die Herren Rechtschrei-
bungs-Lehrer uns Layen kund und zu wissen thun.
(Silter:) Man gabe jens töögen en Baakaun!
6) Das y, welches bald wie i und bald wie ü
lauten soll, hat doch jetzt von einigen Gelehrten aus
deutschen Schriften seinen Abschied erhalten; möchten
auch einige Mitlauter abgedankt werden! denn welche
Schwierigkeiten und welchen Wirrwarr machen uns
nicht die Zwei- und Drei-Gleichheiten einiger Mit-
lauter? Bald sollen g und ch, bald c, s und z,
bald ts und z, bald c und k, bald ch und k, bald
c oder s oder z und t, bald s und ß, bald ss und
ß für eine Silbe einen gleichen Laut bezeichnen, und
doch soll es noch immer eine Versündigung seyn,
wenn nicht gerade der Buchstabe gebraucht wird, den
ein orthographischer Modekrämer gebraucht wissen
will. Bald soll von dem dreieinigen Mitlauter f,
v und ph nur f, bald nur v und bald nur ph der
rechte seyn, und so auch von k und q, von x und ks.
[X]
X
Wer Lust hat, wolle fich selbst eine Menge Bei-
spiele für den moderechten Gebrauch der hier an-
geführten Mitlauter denken; ich gehe nun mit Ver-
werfung der Buchstaben
zur Darstellung meiner Orthographie für die Mund-
arten der Nordfriesischen Sprache über, und schmeichle
mir im Voraus mit der Hoffnung, daß einige Selbst-
denker darin eine Rechtschreibung finden werden,
welche das Recht so ziemlich in sich hat.
Nach diesem Symbolum enthält mein vollständiges
Alphabet:
1) Gedehnte Vokale, 9:
Uu uu, Uü üü, J'i ii;
2) Gedehnte Diphtonge:
3) Geschäfte Vokale, 7:
4) Geschärfte Diphtonge:
5) Consonanten, 15:
S s, B b, P p, W w, T t, D d, G g,
[XI]
In der ersten Ausgabe meines Geizhalses hatte
ich die Dän. Figuren Æ æ für das flachged. A a
und die Deutsch. Fig. Ae ä für das flachged. E e
gewählt; jetzt scheinen mir aber, statt Æ æ, besser
A' a', und statt Ae ä, besser E' e' gewählt zu
seyn; denn die Laute aa, a', a sind eben so von
einander unterschieden, wie die Laute ee, e', e; und
derselbe Unterschied gehört denn auch für das Auge
Statt zu finden.
Vorstehendem Alphabet zufolge, schreibe ich also:
a. Dänisch:) Man ha'r Hatte as Ha're Haar, som
skal ve're meeget goode. b. Plattdeutsch:) Dat wa'rd,
um regt too liärren, jaa wol nig feel swe'r siin.
c. Silter:) Dit Wa'rel's Lek geid’ a'p en diäl! Em
ke'ndt a'rem Lidden, diär nü knap en Be'd haa, en
jen Tid ön Welstandt seet, en gurdt He'ren wiär.
Von den gedehnten Figuren Aa, Ee, J'i, Oo,
Oö, Uu, Uü und aa, ee, ii, oo, öö, uu, üü denke
man sich die eine als Vokal und die andere als
Dehnungszeichen, d. h. man denke sich den zwei
Figuren nur einen einzigen, aber gedehnten Laut
beigelegt. (Mir scheint es gut zu seyn, wenn dem
a, b, c Schüler schon bedeutet würde, wie a e i
o u ö ü nicht 7, sondern 16 Vokale wären.)
Mit Ausnahme der flachged. a' Und e' wird nun
[XII]
XII
der Vokal für jede Silbe, die einen gedehnten
Laut erfordert, verdoppelt, und bleibt einfach, wenn
eine Silbe geschärft lauten soll, z. B. a. Plattdeutsch :)
Fiif, sös, sööwen, agt un neegen maaken tohoop
een un dreefirtel Stiig unt. b. Silter:) Aa hiir
eed'er üüs Moodter höör Uurden! Wat wedt dü dö
mung sok Lid? c. Wyk auf Föhr:) Aa hiir eewter
üüs Mem he'r Uürde: Wat we'l dö düne mank sok
Föölk? —
So wie also die Laute der gedehnten und die
der geschärften Vokale beim richtigen Lesen dieser
Beispiele gehört werden, grade so kann es auch nur
recht seyn, sie zu nennen, wenn man diese Beispiele
buchstabiren will, oder wenn die 16 Volale aa, a',
a, ee, e', e, ii, i, oo, o, uu, u, öö, ö, üü, ü, nicht
in Verbindung mit Consonanten stehen.
Für Deutsche Hand- und Druckschriften haben der
große Selbstl. J. und der große Mitl. J. eine ganz
gleiche Figur. Diese Gleichheit können wir Nord-
friesen für den Mitl. und den geschärften Selbstl.
auch gerne beibehalten. Soll es aber der gedehnte
Selbstl. seyn: so können Fälle vorkommen, in denen
das Auge eines Unterscheidungszeichens bedarf, z. B.
Jit smakt dit J'it mi, d. h. Noch schmeckt das
Essen mir. In Jit haben wir den Mitl. und in
J'it den ged. Vokal; darum geben wir dem großen
deutschen ged. Vokal J'i eine Bezeichnung. Ge-
frorenes Wasser nennt der Däne J'is, und viele
[XIII]
Mannspersonen heißen Jis; dieses Jis erfordert
den Mitl. und jenes den ged. Selbstlauter.
2) in Betreff der Diphtonge:
Wer nun die Laute der 16 Vokale alle weiß, und
sich bei jeder Silbe, die ihm aus der Feder fließen
soll, ganz nach der Aussprache richten will, der wird
in Hinsicht der Diphtonge auch selten fehlen können.
Für Deutsche und Dän. Zungen sind nur die
Laute der Diphtonge ua, uai und ej oder äi etwas
schwieriger auszusprechen.
Einige der schwierigsien Fälle des Rechtschreibens
werden in folgenden Beispielen vorkommen: a) En
Kualguard pleid’ em ek iip Bualkem tö haaen.
b) Diär wiär jens en ruadooget Heks, jü küd’
spuai ön Bödter. c) Di Skruad'er maaked
Kluad'er. Hi brükdt en Sjerren, man niin
Siärren, d. h. Der Schneider macht Kleider. Er
braucht eine Scheere, aber keinen Butterkarn. d) Too
en Koo seggen wii: Kois’, Kois’! too en Swiin:
Jüis’, Jüis’! too en Kat: Muis’, Muis'!
e) Di Kat segt Mjau, un fangt Müüis. f) De
Ejr/J'är hebben wil, de ejr/iär sik selw un Andre.
Es möchte im Grunde wol einerlei seyn, ob die
Figuren für diesen letzten Diphtong Ej, ej oder J'ä,
iä sind. In der ersten Ausgabe meines Geizhalses
habe ich Ej, ej für die richtigsten gehalten. Ein paar
wichtige Beobachter wollten aber nachher wissen, daß
[XIV]
XIV
J'ä iä richtiger wäre. Da ich aber auch wichtige
Beobachter auf meiner Seite habe: so mögen die
Figuren Ej, ej für das, was im vorliegenden Buche
zum 2ten Mal gedruckt erscheint, beibehalten werden,
und für das Uebrige dieses Buches mögen die Fi-
guren J'ä, iä den Vorzug haben.
3) In Betreff der Consonanten:
Wenn wir für jede Silbe, die nach der Aussprache
einen gedehnten Laut erfordert, ein Dehnungs-
zeichen haben: so ist es eine Selbstfolge, daß wir
für keine Silbe, die einen geschärften Laut ver-
langt, ein Schärfungszeichen durch Verdopplung des
auf den Vokal folgenden Consonanten bedürfen.
Nein, welcher Nordfriese für die Rechtschreibung
seiner Sprache das Symbolum: Nicht zu wenig,
aber auch nicht zu viel, beherzigt, der wird
weder in einsilbigen Wörtern, noch am Ende
eines mehrsilbigen Wortes einen Mitlauter ver-
doppeln; sondern nur in dem letztern unmittelbar
nach einem geschärften Selbstlauter: jedoch auch
da nicht öfter, als wenn eine Silbentrennnng zwischen
der Verdopplung Statt findet, die zugleich mehr der
Aussprache gemäß, als derselben zuwider ist.
Das lange s habe ich aus zwei Ursachen ver-
worfen: a) weil sonst diejenigen Leser, welche nur
wenig von der Sprache verstehen, f und s ihrer
großen Aehnlichkeit wegen, oft mit einander ver-
[XV]
wechseln würden; b) weil ich nicht einsehe, warum
die zwei Figuren S und s für diesen Mitlauter
nicht eben so gut hinlänglich seyn sollten, als nur
zwei Figuren für jeden anderen Mitlauter
4) in Betreff der Biegungen oder Umlaute
der Consonanten:
Diese kommen in den mir bekannten Sprachen
häufig vor: jedoch immer nach dem Vokal, in keiner
Silbe vor demselben.
Folgt in einem Worte der Mitl. t unmittelbar
auf einen anderen Mitl.: so ist dieser andere Mitl.
durchgängig einer Biegung unterworfen, und folgt
d, g oder k unmittelbar auf n: so behält dieser,
nemlich n, selten den reinen alphabetischen Laut,
z. B. a) Wer sich verständig lenken läßt (lesdt)
jung und munter (mundter) ist, der kömmt (kömdt)
in der Welt (Weldt) fort (fordt). b) Ein berühmter
(rüümdter) Hel'd erweckt (wekdt) Neid, und bleibt
(bleibdt) selten (seldten) lange so gewürdigt, als er
es verdient (diindt).
Jeder aufmerksame Leser wird finden, daß die
hier größer gedruckten Buchstaben ihren reinen
alphabetischen Laut nicht behalten können, wenn
man nicht lispeln will.
Die Biegungen, welche an n durch das unmittel-
bar folgende d, g oder k gleichsam erzeugt werden,
lassen wir auch in Schriften Nordfriesischer Mund-
[XVI]
XVI
arten unbezeichnet, denn d, g oder k giebt zugleich
das Zeichen an.
Die Biegungen, welche b—f—g—k—l—m—n—
p—r—s—w gemeiniglich annehmen, wenn nach der
Deutschen Rechtschreibung, der Mitl. t unmittelbar
folgen soll, fallen weg, wenn dt, statt t gesetzt wird.
— Siehe die eingeklammerten Wörter der beiden
letzten Beispiele. [Dieses hatte ich noch nicht be-
obachtet, da ich meinen Geizhals das
erste Mal drucken ließ.]
Auch setzen wir richtiger dt, statt t, so oft t nach
einem Vokal oder Diphtong eine Biegung verlangt.
Die Mitl. b, l, n und s erfordern aber noch sonst
häufig eine ähnliche Biegung, und zwar am Ende
einer Silbe. Wo dieß der Fall ist, da setzen wir:
d' - l' - n' - s'.
Diese vier bezeichneten Buchstaben und das zu-
fammengesetzte dt kommen z. B. in folgenden Sätzen
der Silter Sprache vor:
a) Wat uudt wun'nerk ön di Wa·rel'! Wan weldt
wed'er beedter uud'! b) Som Söl'ring haa jit Frii-
wat ual' Gul' en Sölwer, ik wil' uk hol' en lidtet
haa. Jaa ik grow hol' en gurdt Hol, wank diärme
wat fin' küd'; man hat wiär wes'ser, datk nöndt
fuan', üs Oörd en Sön' en Stiin. c) Wat Jen
Jen' heed', dit pleid' uk tau Jen'nen tö haaen. d)
Mun' di Sen uk Sen' dö kjen? e) Wat est, diär
lidtet bringdt, en fuul stjunkdt? f) Som Lidden
[XVII]
sen wat oldti groodts. g) Min Faad'er en Moodter
wiär iäl'ler, üs ik en min Bröd'er. h) Bödter est
sadter en legdter, üs Weedter.
i) Som Lidden sen, üt lüdter Ofgönsdt, aldtet
bister; man dit helpdt jam nöndt.
Viele Adverbien, die sich im Positiv auf t endigen,
verlangen im Comparativ dt, z. B. aaft, aafdter,
— egt, egdter, — slegt, slegdter, — legt, legdter,
— le·gt, le·gdter, — leet, leedter, — net, nedter,
— swet, swedter, — wit, widter, — wiit, wiidter,
— rogt, rogdter, — slogt, slogdter, 2c. 2c.
Viele verlangen aber auch im Positiv, wie im
Comparativ, dt, z. B. lidt, gurdt, suurdt, rundt,
kandtig, 2c. 2c.
Das bezeichnete d' erfordert immer einen Mittel-
laut zwischen d und r.
Seit einigen Jahren läßt man hier in Keitum
am Ende vieler Silben das reine r, statt früher
das reine d hören, z. B. Som Lirren haa fuul
gur Reeden, statt früher: Som Lidden haa
fuul gud Reeden. Diese Abweichung von der
alten Silter Sprache und die, daß Eltern jetzt:
min Dre·ng en min Faamen [mein Knabe
und mein Mägdchen] sagen, statt früher: min
Seen en min Daagdter [mein Sohn und meine
Tochter] hätten nicht Statt finden sollen. Ich bin
für dieses Buch beim Alten geblieben.
[XVIII]
XVIII
5) Wegen Trennung zweier Silben.
Det Mitl. h kömmt nur als Anfangs-Buchstabe
in einer Silbe vor, auch sind h, sk, sl, sm, sn,
sp, sw, gemeiniglich Anfangs-Buchstaben; dt, ng
nk hingegen End-Buchstaben. Wenn das geschärfte
e in einem Worte unmittelbar auf einen andern
kleinen Selbstl. folgt, z. B. auf aa, a·, a, ii, i,
oo u. oder auf einen Diphtong: so ist e Anfangs-
Buchstabe zur folgenden Silbe. Alle übrigen SElbstl.,
die in einem Worte unmittelbar auf einander folgen,
und also keinen Mitl. zwischen sich haben, gehören
auch zu einer Silbe, z. B. aa, ee, ii u., ai, aai,
ei, oi, ooi u., au, ua, uai; in einzelnen entgegen-
gesetzten Fällen setzen wir [-] Trennungs-Zeichen.
Wo zwei Mitl. Eines Namens bei einander stehen,
da gehört immer der erste zur vorhergehenden, und
der zweite zur folgenden Silbe. Die Silben di,
gi, tö nehmen selten mehrere Buchstaben zu sich.
Ein Mitl. zwischen zwei Selbstl. gehört gemeiniglich
zur folgenden Silbe, wenn der voranstehende Selbstl.
gedehnt ist.
Versuch einer Gerechtfertigung des
Generaltitels.
Die Worte: “Nahrung für Leselust”, sagen
nichts weiter, als daß es auch hier für Liebhaber
des Lesens etwas zu lesen gebe. Diese Worte
werden also keiner Rechtfertigung bedürfen.
Aber über die Worte “in Nordfriesischer
[XIX]
Sprache" — ich sage nicht: in der Nordfr.
Spr., glaube ich dem geehrten Publiko den Versuch
einer Rechtfertigung, wie nun folgt, schuldig zu sein.
Die alte Nordfr. Sprache wird sich freilich nirgends
mehr rein und lauter erhalten haben; indessen halten
wir Silter es dafür, daß unsere Sprache weniger
Abweichung von der alten Nordfr. Sprache gelitten
habe, als jede andere Mundart derselben, und wir
folgern unser Dafürhalten aus folgenden beobachtungen.
a) Von allen Mundarten der gedachten alten
Sprache sind die Silter und Helgoländer einander
am ähnlichsten geblieben.
b) Vor der großen Ueberschwemmung, wovon
alte Chronika melden, gränzten alle Nordfr. Inseln,
wozu auch helgoland gehört, ganz nahe aneinander
und mithin an das Nordfr. feste Land. Damals
wird also die Sprache in ganz Nordfriesland sich
beinahe gleich gewesen seyn.
c) Da aber nachher die Inseln kleiner wurden,
und also weiter auseinander kamen: so wurde
Helgland und Silt mehr isoliert von dem festen
Lande, als die übrigen Inseln. Diese werden denn
auch, so wie das Nordfriesische des festen landes,
durch frühere und mehrere Einwanderungen von
Völkern mit andern Sprachen, früher und mehr
aus andern Sprachen angenommen haben, als Silt
und Helgoland.
d) Der sogenannte Dual — d. h. zwei Personen
[XX]
XX
durch ein anderes Fürwort angeredet, als drei und
mehrere Personen — aus der alten Nordfr. Sprache,
hat sich völliger auf Silt erhalten, als auf Föhr
und in den Gegenden des festen Landes, wo Nordfr.
Mundarten gesprochen werden. Doch damit die
Föhringer, Wiedingharder u. diese meine Aussage
beurtheilen können, ob sie richtig oder falsch ist: so
will ich die Singulare, Duale und Plurale mehrerer
Fürwörter hier aufstellen:
Sing., Nom. ik — dü — hi, jü, hat,
— G. D. A. mi — di — höm, höor, höm.
Dual, Nom. wat — at — jat,
— G. D. A. unk — junk — jam.
Plural, Nom. wü — i — ja,
— G. D. A. üüs — juu — jam.
Beispiele:
1) Wat wel unk di önnem, d.h. Wir beiden
wollen uns deiner annehmen.
2) At mut mi help, d. h. Ihr beiden müßt
mir helfen.
3) Wü wel üüs tö Juu hual', d. h. Wir (3
oder Mehrere) wollen uns zu Ihnen oder
Euch (1, 3 oder Mehrere, aber nicht 2) halten.
4) Jat sörgi fuar höm en höör, d. h. Die
beiden sorgen für ihn und sie.
5) Ja skel me junk lewwi, d. h. Sie (3 oder u.)
sollen mit euch beiden leben.
6) I haa Juu ön nöndt tö kiiren, d. h. Ihr habt
[XXI]
Euch oder Sie haben Sich (1, 3 oder Mehrere)
an nichts zu kehren.
Durch diese Beispiele wird zugleich bewiesen, daß
die Genitive, Dat. und Accus. gleich sind.
Dual) Wat wel junk ed'er wat dö, d. h. Wir
beide wollen Euch beiden etwas geben.
Plural) Wü wel juu ark wat dö, d. h. Wir
wollen Euch jeder oder jede (1, 3
oder u.) etwas geben.
Dual) Wed'er Faamen es deilker? d. h. Welches
der beiden Mädchen ist schöner?
Plural) Welk es di deilkst? d. h. Welche (von
3 oder u.) ist die Schönste? —
————
[XXII]
[001]
Di Gidtshals
of
di Söl'ring Pid'ersdei.
—♦——↔——♦—
Dit tre·d Mol ön Drük iiwen.
[002]
Di gurdt Söl'ring Pid'ersdei
maaked wüllem Fuulerlei.
[003]
Schutzworte
für die
erste Ausgabe dieser Comödie, nebst Randglossen
von meinem Schwager Christoffer.
Hier, meine geehrten Miteinwohner
auf dieser Insel — fragt nun so bald
nicht mehr om wat Niis — hier giebt
es zum erstenmal ein gedrucktes Wesen,
welches bloß für den Silter Boden
passt. 1) Dieses Wesen mag nun ge-
fallen oder nicht; so sagt man ja:
“Hat es nö jenmol kjemmen,” und
muß also auch, so gut ihm der
Schnabel gewachsen ist, seine Rolle
mitmachen. 2) Daß es mir weder
Ehre noch brod ins Haus bringen
wird, und freilich auch von keiner
Seite betrachtet als etwas Großes
sich zeigen kann, das habe ich längst
eingesehen. 3) Indessen ist es nach
meiner Ueberzeugung doch so ge-
rathen, dat ik mi ek fuarnem, hier
zuvörderst mit einer Reihe kriechender
Bücklinge aufzuwarten. 4) Nein, ich
darf sagen: Mein Gewissen beißt mich
nicht! Was ich geschrieben habe, das
habe ich zur Lehre und Warnung ge-
1) Wat wedt Dü nü fan Manning en Brems fo!
2) Heedt en Snaabel, da est dag nog di Kreek-Snaabel.
3) Dit wek er wes Muarren iinse.
4) Dejr wilk di dag tö reed; weest:
“Will ich hindurch, ich muß mich bükken.”
[004]
schrieben; sogar die schändlichen Flüche
des Welhelm Sörrens en di enkelt
grööwer Slags Uurder des Sohnes
von meinem Geizhalse mitgerechnet. 5)
Mögen also die hier vorkommen-
den sämmtlichen Auftritte, ihrer Be-
stimmung nach, ein Spiegel seyn,
worin meine werthen leser und Leser-
innen das Reine, was sie an sich
haben, gewahr werden, 6) und dann
auch rein zu behalten suchen; dagegen
das Unreine und das Lächerliche ek
sa fuul üp Ueddern hendüüdi, als
sich bemühen, ihr eigenes Ich davon
zu reinigen: 7) so will ich gern auf
allen zeitlichen gewinn für diese Ar-
beit Verzicht thun, 8) und mir mit
der Hoffnung schmeicheln, daß der,
der das geringste Gute nicht unbe-
lohnet läßt, auch einst mir für diese
Comödie ein Schärflein faan di beedter
Slag werde zu Theil werden lassen. 9)
5) Ja, man dit liiw di Mensten.
6) Haa dejr man niin Sörig fuar.
7) Ja dit wejr frii wat Ued'ers.
8) Wandt dag ek üd'ers uud' kjen.
9) Da heest en stark[tsark] Gloow Swaager.
Westerland auf Silt, den 24. Jan. 1809.
J. P. Hansen
[005]
Die Darsteller des
“Di Gidtshals of di Söl'ring Pid'ersdei”
im Jahre 1896.
[006]
[007]
Di jest A·ptog
- - - -
Fan en I'irön'nerm Klok huallew 9
tö - - - Klok 11.
-♦--♦--♦-
[008]
Oen des A·ptog kum fuar:
1. Pid'er Madtsen, en rik Buur, en en ual'
Gidtshals.
2. Gon'nel, Pid'ers Wüf, en gudaardig Mensk.
3. Korneelis, jaar Seen, en Grappenmaaker.
4. Ellen, jaar Daagdter, en jung Faamen üt di
boowerst Sgüüw-Laad.
5. Je·ns Kuk, me sin Korrew.
6. Ejrkel' Senken, en Wüf dejr sallew hungerdt,
om höör Jungen tö Forswen'dung tö helpen.
7. Kristjan Moggels, en jung Dre·ng, dejr
temmelk niisgirrig es.
8. En lidt Dre·ng, me en Pid'ersdei-Breew.
9. En lidt Dre·ng, me en Küpper-Breew.
[009]
Di jest A·ptreed
1. Pid'er Madtsen en Gon'nel.
Gon'nel nemdt Kniiwer en Teekoppen fan
Staal.
Pid'er kumdt uan fan Kööken, en seid':
En Jöl' ön Kaglaun üs en Biiken, en trii Stekken
Meet emsk önwuk; bit geid' jir man: Hur so wüt
a·p? Hur so wüt a·p?
G. Naaneemin'nen Faad'er, omdt man a·p en
of tö foen, bit heed' nimmer min Aurslag wessen,
sa heedt ek. Dü skedt man aldtit wat üüp mi tö
sigin haa, sa skedt; da es dit oldtifuul, en da es
dat oldtifuul. Sagt. Wat haa dit Wüffendt dag
gud, dejr jaar Maan'er ek aldtet Ittüüs haa tördt;
da·nen kjen dag sallew Reed en Aurslag maaki, sa
kjens, en tördt ek gibüürigan tö dit Groldtin hiir,
sa tördts ek. *)
P. Mood'er sii man nöndt öntöögen. Hed ik
ek spaarsaamer Naatüür en beedter Fuarsörrig üs
Dü, da hed wü al nogwed'er Hingster of Kin muar
hed, en nogwed'er Lön' of Gud muar beseeten.
G. Hei! hei! nü matst uk me di gurdt Maat;
Sagt. dit es lung ek di Kuuren-Maat, sa est ek.
*) Diese sonderbare Verstärkungsart der Aussagen wird
früher allgemein auf Silt gewesen seyn.
[010]
P. Naan ek me di gurdt Maat. Hat wejr ön
des Tid ek oldtifuul, dat em ark Saagsling, dejr
em iinböörd, fuar höm sallew ön en Popiirt'i leid,
da maaket em wat muar Omtaagt, jer er wed'er
üt dönwaad'; for sa üst nü ön di Wạrel' ud',
da kjen em ek tö gud üp dit lew Jil' hual'.
G. Ik bring Di nöndt tönöndt Faad'er, dit
kjenst ek sii, sa kjenst ek. Knapheid es gud en uk
nöödig, jaa est sa, dit weet ik uk nog dat et es;
man sa me dit Jil' tö wöölkin, dit wejr dag wat
rikkelk, sa wejrt. Üüs Faad'er seeliger seid sa
aaft tö üüs: „Jungen, wiis reedig en nöggen, man
ek kạrig, sa wiis ek,“ seid er; „dö me en riin
Giweeten juu bẹst ön di Wạrel',“ seid er, „man
dö lewwer juu sallew tökordt üs en üd'er; en
fuaral nem nạrgen nöndt, wat juu ek bi kumdt,“
seid er; „fuar em feid' dit Wạrel's-Gud ek me,
wan em störreft, sa dẹd' em ek,“ seid er. Pid'er
steld höm ön, üüs dat dit Snak höm rogt to
Hardt geid', en bigendt di Hun'nen tö fual'-
ligin. „Di miisten, dejr sa einbaatig en kạrig
sen,“ seid er (jaa hat kumdt mi fuar, üs datket jit
üt sin ein Müd' hiir) „dạnen haa er, wandt wat
waared, ek fuul fan, üd'ers Haat en Niit fan üd'er
Lidden, sa haas ek,“ seid er, „en fos jam al jest
wattöhop skraapet,“ seid er, „da es er dag niin
Seegen bi, sa es er ek, en da geidt jam üpleest, alküs
wanen Hen di Ejs ütwarpt, of alküs di Kat, dejr . . .
[011]
Pid'er haldt höör di Hun' fuar Müd', en
seid': Aa, stop, stop, stop, Mood'er! stel man
fan di Kat! Ik sen al fan di Uetlegging en fan
dit Ejsütwarpen sa röörd uud'en, dat, kum er jit
muar Gliknissen tö, da senk bang, dat alles bigendt
fuar mi trin'om tö laapen. Hi steld höm ön, üs
dat er ön diip Taagten staandt. Wat haa ik
dag forkiird wessen! Hur sen ik sa uud'en? En
wat heed' juu Faad'er en wis Manwessen! Sagt.
Ik meend aldtet, dat höm di Starkheid üt Hals
hạremdt, wan er Desjaaring fan Malleenens kạm,
en da heed' dit di Wisheid wessen. Gurdtem.
Hur mun' di nii Tau-Skẹps-Pöös es?
G. Wat wedt dejr me?
P. Dejr wel ik al min Jil' ön dö, en da junk
en Ellen fuar di Uetlaagen reed let. Wü wel en
man sẹt üp Baanksjen', da est neist bi Hun', wan
er wat wiis skel.
G. dejr nog weet, dat alles Skemp es. Aa
lukki dag! Mun' er da Mejreneed'er uk niin Weedter
muar üp Wẹstersid es? Naan, Faad'er, di Bikii-
ring es oldti gurdt, sa gudskeks heest ek nööd'ig
tö wiisen, sa heest ek; wan din Groldtin en Kạrig-
heid man en lid'tet ofnem maat.
P. Jaa, Mood'er, jaa sa est bẹst. Ellen jü
weet fuul beedter, hurdt eed'er di Moodi, en Dü,
hurdt me en rogt Giweeten önwẹnd uud' kjen.
Sjogst Dü, wan Corneelis nö aur tü Hamborg
[012]
fardt, da dö at höm Jil' me, dat hi üüs en Tenk
Brün Sokker, en en Tenk Koffibuannen...
G. Of en Tenk Hingst-Buannen.
P. En en Tenk Risgrat, en en Tenk Plummen.
G. Jaa wes, al bi Tenkfollen.
P. En en Rolli Netteldok, en en Rolli Kaamer-
dok, en sa wat fan ark Slag tüs stjüürd. En wan
dit da forbrükt es, da let wü muar bring.
G. Jaa dit es niin Wun'ner.
P. Ik hööpi, sa skel wü me dit Jil' nog Jaar-
lung üt kum.
G. Aa, meenst dag! Sagt. Man nü wel ik Di
daalkenst üp üd'er Uurden bring, sa welk.
P. En da en üd'er Jaar forkoopi wü di Kreidter,
en sẹt dit Lön ön Puan'.
G. Jaa Faad'er, al wat Di man tinkdt. Jü
nemdt en ual' Sköttel ön Hun', üs dats dejr
me fuurdt gung wel, en seid' sagt: Wan wü
nü dag sa bigen wel tö lewwin, da es dit ual'
Fat üüs uk ek lẹnger mans nog, sa est ek. Let
et üt Hun' faal, en seid' gurdtem: Uuha dag,
wat kạm ik dejr tö!
P. Sisoo! tjü! tjü! tjü! Dejr liid' dit nü al
wed'er. Dü best dag nöndt muar bitruud.
G. Ik küdt ek help, Faad'er, wank uk üpsteid
störrew skul', sa küdk ek!
P. Wat ek help, wat ek help! Dejr est da
wel me!
[013]
G. Ik meend, Dü wejrst nü ek lẹnger sa,
Faad'er. Jat nem biid'en di Stekken ạp.
Pid'er passed töhop, en seid': En da seist
nog, Dü bringst mi nöndt tönöndt! Dit wejr for-
leeden Jaar en Pot, dejr mi trii Saagsling kostet
hed, en nö wed'er dit Fad, tjü! tjü! tjü – sajen
fok ön des Tid welknap fuar en Döödten wed'er!
G. Aa Faad'er, det Fat heed' Di dag jaa nöndt
kostet, sa heedt ek. Hat es jaa jit dit ual' spletten
Fat, dejr jens ön'ner en Dik fuanst.
P. Soo, da heedt niin Nuad, wandt man nöndt
kostet heed', sa snakke alli Tönöndtbringers.
G. sagt: Wat fing ik höm dejr bal' tö wat
üd'er Snak braagt!
P. Gung nü da üt ön'ner en Dik, en fin' jen
wed'er. Hi liid' di Stekken üp Staal en passed
wed'er tö hop: tjü! tjü! tjü! en dit jit ön sa
manning Stekken, dat et uk ek wed'er töhop sii kjen.
G. sagt: Herk et uk dag jit man hiil bliiw
letten, nö dẹd er des hiili Pid'ersdei dag nöndt,
üd'ers kiiwed en kemmerdt aur dit Fat, sa dẹd er ek.
P. Wat prödtest Dü nü fuar Di sallew, om
dat ik ek sa knap hiir kjen, da biskempest mi jit
wel tö, Dü Tönöndtbringer? Wank rogt dör, da...
G. Naan, Faad'er, ik kiiwi üp mi sallew, dat
ik dit Fat sa klakluas faal let. Hat dẹd' mi sa
liid', dat min hiili Leewendt sjillewd, sa dẹdt.
[014]
Di dejrrem Oomken Fredden Man ön Wẹsterlön'
skel sa tẹngerwat dö kjen; mun' hit ek wed'er
hiil maaki küd', wan wüt höm jens hen braagt.
P. Hee! – en lii dejr da uk Jil' üt fuar, –
man Jil' üt! man Jil' üt! Heidirlei! Faad'er heed'
muar! – Manik wel juu muar! Mejrren est
Pid'ersdei, da tẹnk i uk wel ark wed'er en Saags-
ling Kuk tö haaen, alk üs forleeden Jaar? Ja i
skel Kuk fo. Hi smet di Stekken fandt Fat
heneed'er höör, en seid'; Koopi dejr nü Pid'ers-
dei-Kuk fuar.
Gon'nel grept dejl eed'er höör Biin, seid':
Dit es deilk fan Di dön, sa est. en geid' fuurdt.
2. Pid'er Madtsen alliining.
Mun'k höör uk wat hạrd aur Biin raaket, jü
bigent sa tö hinkin? Hees' nü en siir Biin fingen
en ik skul' Meister brük; da wejrk jit slimmer beet.
Di Lidden ja dö ek fuul fuar en Debbeldt-Skelling,
dit haa ik aur trii Jaar tö weeten fingen, – jaa
wank jit tẹnk om di aagt Mark fif Skelling, dejr
sa weg maast, en dit man fuar en Jerrem-Breek;
da kjenk sa wii uud', datk ek weet, hurk hen skel.
– Aa ik sen uk wat olti ạplaapen. Wank mi
rogt bitẹnk, da küd'k dag jit jer slegdter üs beedter
Wüf raaked hed. Hat wil' eelendig fuar mi ütse,
skuldk me jen fan min Neibers bütti: Di Miisten
[015]
ja haa Naaken-Ejset Faamnen nommen, en da jit
Sokkennen raaket, dejr ark Dei en paar Mol dit
dejr Bankkerots Koffi-Droonk ha mut, wans wat
döög skel, en da sens likkert nöndt werdt. Di
ạrem Maaṇerkjen knap sa fuul fortiini, üs di
Wüffen ön Koffi forslun'si; en büttendit sen er al
Fuulen, dejr di Maan'er öndt Branwiin drinken
uk nöndt tö iif. Ik weet ek, hur sok Lidden tö
Jen' kum.
Man wat mun' dit bidüüded, jir laap Mejrlung
sa manning fuarbi, sommen me en Korrew, sommen
me en Boddel en sommen me en paar Dokker ön
Hun', en dit ark ön sin Sennendeis Habitt? Hat
es dag jest mejren Pid'ersdei. – Mun' fillegt jen
Raasdei nü ek lẹnger nog es, of mun' di Lidden
al delling tö en Fuarspook laap? – Di fuarflukti
Pid'ersdei. – Hei! dejr kumdt huallew Raandtem
al! *) Aa i ạrem Lidden! ja i maat mejren uk
oldtileet kum me juu trii Saagsling. – Dit es dag
rogt en Bankerots-Dei. Man ik skel nü beedter
Knet üb di Pung hual', üs forleeden Jaar; da
smeet ik uk trẹrhalwen Skelling weg fuar Pid'ers-
dei-Kuk, en da jit en Boddel Branwiin forbütten.
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*) Raandtem (deutsch Rantum) ist der Name des armuth-
vollsten Dorfes auf Silt, etwa eine Meile im Südwest
von dem Hauptdorfe Keitum, woselbst unser Geizhals
wohnte, und damaliger Zeit am Petritage die Mehr-
heit aus den andern Dörfern zur Belustigung hin-
strömte.
[189]
Di lekkelk Stjüürman.
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En Fortelling fan höm sallew.
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[190]
Eed'er Riin fölligt Senskiin.
[263]
Hok Leedt'is
en
wat lidt' Tjüg muar.
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